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Klaus Reinhard: Wie der Mensch den Tod bes...

caliban's Photo caliban 05 Apr 2005

Klaus Reinhard: Wie der Mensch den Tod besiegt - Technische Verfahren zur Unsterblichkeit. Wien: Verlag Orac, 1987. ISBN 3-7015-0081-9

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Einleitung

Der Tod ist für die meisten Menschen etwas unfaßbar Schreckliches, denn er bedeutet für den einzelnen das unwiderrufliche Ende. Deshalb ist der Traum von der Unsterblichkeit uralt. Schon das vor mehreren Jahrtausenden entstandene Gilgamesch-Epos erzählt von einem Mann, der einen Weg suchte, diesen Traum zu verwirklichen. In fast allen Religionen gibt es Vorstellungen vom Weiterleben der Seele nach dem Tod. Jedoch fehlen dafür nachprüfbare Beweise.

So verdrängen heute viele Menschen jeden Gedanken an ihr Ende. Man stirbt weitgehend isoliert von der sozialen Umwelt in den Krankenhäusern, soweit man nicht plötzlich durch einen Unfall oder ein Kreislaufversagen dahingerafft wird. Für die große Zahl derjenigen, die nicht mehr glauben, ist an die Stelle der christlichen Hoffnung auf eine Auferstehung die philosophische These vom natürlichen Tod getreten, den man eben als unausweichliches Schicksal annehmen müsse. Daß dieses dem einzelnen keine Hilfe gibt, kann jeder verstehen, wenn er sich vorstellt, in jungen Jahren unheilbar krank zu werden und nur noch eine begrenzte Zeit vor sich zu haben. Gegen ein solches Schicksal ist niemand gefeit.
Daran wird deutlich, daß der Tod von unserer Seele nicht als natürliches Ende, sondern als grausamer Eingriff von außen empfunden wird. Schließlich hängt der Zeitpunkt des Sterbens nicht vom eigenen Willen ab, sondern von zufälligen Bedingungen-etwa von der ererbten Konstitution des Körpers. Auch wer das Glück hat, gesund ein hohes Alter zu erreichen, kann viele seiner Pläne nur deshalb nicht verwirklichen, weil sein Leben dafür nicht lang genug ist. Im Angesicht der entsetzlichen Gewißheit, nach einer mehr oder weniger kurzen Zeitspanne sterben zu müssen und, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bald danach vergessen zu sein, bieten die Religion und die Philosophie vielen keinen Trost.

Deshalb und wegen der großen technischen Fortschritte in den letzten hundert Jahren drängt sich die Frage auf, ob der Mensch selbst mit Hilfe seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse den Tod besiegen könnte. In diesem Buch wird gezeigt, daß die Unsterblichkeit für ihn nach den Naturgesetzen erreichbar ist. Hier wird beschrieben, wie der Mensch den Traum vom unbegrenzten Leben realisieren und den unfreiwilligen Tod sowohl durch Krankheiten und das Alter als auch durch plötzliche Unfälle ausschließen kann. Dazu lassen sich in der Natur vorhandene Möglichkeiten nutzen. Das erfordert eine sehr tiefgehende Erforschung der Biochemie und die Entwicklung vieler neuer Techniken. Es wird begründet, warum zu erwarten ist, daß diese irgendwann gelingen wird.

Auch die Menschen der Gegenwart können hoffen, die Unsterblichkeit zu erreichen, obwohl sie die Entwicklung der dazu erforderlichen Verfahren nicht mehr erleben werden. Es gibt nämlich schon heute Techniken, die mit wissenschaftlich begründeten guten Erfolgsaussichten eine Zeitreise in die ferne Zukunft gestatten, wie im 5. und 7. Kapitel erläutert wird. So soll dieses Buch allen Menschen und insbesondere den an einer tödlichen Krankheit Leidenden neue Hoffung geben: Die Verzweiflung derjenigen, die in jungen Jahren wegen Aids oder einer anderen beim gegenwärtigen Stand der Medizin noch nicht heilbaren Erkrankung vor dem Ende stehen, weist besonders eindringlich auf die Notwendigkeit neuer Maßnahmen zur Erhaltung des Lebens hin. Sie sind jedoch für alle interessant, da der Tod jeden bedroht.

Das Verstehen des im folgenden vorgeschlagenen Weges zur Unsterblichkeit, den schon die jetzt Sterbenden gehen können, erfordert ein Überwinden gewohnter Vorstellungen. Er beruht auf nachprüfbaren Tatsachen und wohlbegründeten Annahmen. Das wird deutlich, wenn man bisher in der Öffentlichkeit wenig bekannte, aber unumstrittene und in diesem Band allgemeinverständlich dargestellte Forschungsergebnisse aus verschiedenen Naturwissenschaften in einem neuen Zusammenhang sieht. Somit liegt die Erreichung der Unsterblichkeit allein in der Hand des Menschen. Er ist dabei nicht wie bei den Jenseitsvorstellungen der Religionen auf den Glauben an einen Gott und an die Existenz
übernatürlicher Kräfte angewiesen.

Die Suche nach Verfahren zur Überwindung des Todes ist ein Gebot der Natur, da sie uns den Willen zum Leben und die Intelligenz gegeben hat. Dazu geeignete Forschungen sind auch ein Gebot der Humanität, wenn man an die uns ständig begleitende Angst vor dem Ende, die Trauer beim Verlust eines Lieben, die Sinnlosigkeit des Sterbens ünd den unbezahlbaren Wert jedes menschlichen Lebens denkt. Trotzdem werden im 8. Kapitel auch die Nachteile der Techniken zur Erreichung der Unsterblichkeit besprochen. Es wird erläutert, warum insgesamt gesehen ein unbegrenztes Leben sowohl für den einzelnen als auch für die Gemeinschaft wünschenswert ist.
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